Podcast-Marketing - Kommunikation mit sozialem Gewissen

Podcast-Marketing - Kommunikation mit sozialem Gewissen

Corporate Social Responsibility beim Joggen. Im Interview mit Rafael S. Schimanski M.A.

Heutzutage kann jede und jeder einen eigenen Podcast aufsetzen. Das eigene Profil und eigene Ideen reichen schon für die ersten Umsetzungen aus. Aber so leicht, wie das Versprechen verkündet wird, ist es dann doch nicht. Um einen Podcast zu publizieren, gibt es einige Hürden, die man überwinden muss. Für die Erstellung eines Podcasts werden technische Kenntnisse in Bezug auf Audioaufnahme, -bearbeitung und -veröffentlichung benötigt. Dabei lässt sich die angemessene Ausrüstung, wie ein Mikrofon, einen Kopfhörer, eine Soundkarte und eine Aufnahme-Software sicher noch leicht beschaffen. Schwieriger dürfte es dann schon bei den Inhalten werden, um interessante und ansprechende und vor allem regelmäßige Episoden zu füllen. Dabei muss man nach der Fertigstellung auch die Vertriebskanäle im Auge haben und - von der Vermarktung einmal ganz abgesehen - auch Kenntnisse in diesem Bereich mitbringen.

Seit einiger Zeit schon steht das DIGITAL FUTUREmag auch in Bezug auf den eigenen Podcast in Verbindung mit Rafael S. Schimanski. Er selbst bezeichnet sich als Spezialist, als „Digital Victim“ aus der Medienproduktion und dem Informationsdesign. Er ist Digital- und Kommunikationsberater mit Kenntnissen zu den neuesten Trends in den Sprachen Deutsch, Englisch und Polnisch und ist damit schon über 18 Jahre mit der Unternehmung für strategische Vermarktung, Moderation, Informationsdesign und Influencer Relations selbständig. Sein Angebot: zweckmäßige Marketinginstrumente der audio-visuellen Kommunikation.

Wir wollten unbedingt ein Interview mit ihm zu seinen Erfahrungen und Zielen führen. Wie kein anderer kennt er die Branche, hat die Entwicklung im Bereich Podcast-Marketing mit entwickelt und ist einer der Macher in dieser Szene.

DIGITAL FUTUREmag: Rafael, wie bist du ursprünglich auf das Thema Podcast gekommen und was findest du an diesem Medium so unglaublich spannend?

Rafael: Wie jeder erfolgreiche Sprecher für ein Medium, hatte auch ich Vorbilder, welche mich positiv beeinflussten und mich selbst zum Podcast-Profi haben aufblühen lassen. Der Österreicher Holger Schmidt hatte ab 2005 aufwärts mit macmaniacs einen Podcast, den ich mir regelmäßig anhörte – in den USA hörte ich Adam Christianson mit MacCast. Beide Podcast-Sendungen sind für mich Kult und zeigen den lebenslangen Ausdauercharakter für das Medium Podcasting. Hinzu kam die Tatsache, dass ich nach dem Studium als TV-Moderator arbeiten wollte, mir aber sehr viele Hürden in den Weg geworfen wurden. Beispielsweise gab es unzählige Castings und Bildungsanforderungen. Ein öffentlicher Sender sagte mir mal direkt nach dem Abitur, dass ich erst studieren müsse, worauf ich einfach antwortete, „OK, dann seht ihr mich in sechs Jahren wieder.“ Das Podcasting war so spannend für mich, da ich umgehend meine eigene Show aufziehen konnte. Mit dem technischen Wissen und der eigenen extrovertierten Art konnte ich in kürzester Zeit eigene Communitys aufbauen, setzte Hörertelefone auf, damit die HörerInnen an den Sendungen teilnehmen konnten und schaffte damit meinen eigenen interaktiven und unterhaltsamen Bereich. Man weiß nie, wie die Menschen draußen auf dich und dein kreatives Umfeld reagieren. Es war spannend, ob es gelobt oder in der Luft zerrissen wird, was ich gesagt habe. Bis heute ist die größte Spannung am Podcast das Feedback der Hörerschaft und im Vorfeld das Sounddesign sowie die konzeptionelle Ausarbeitung der strategischen Ausrichtung einer Podcast-Sendung.

DIGITAL FUTUREmag: In den letzten Jahren hat sich der Markt rund um die Erstellung von Podcasts exponentiell vergrößert. Es gibt heute eigentlich kein Thema mehr, über das es nicht auch einen Podcast gibt. Wie beurteilst Du das?

Rafael: Ganz einfach: Die meisten Menschen, die einen Podcast produzieren, haben die Notwendigkeit für einen erfolgreichen Marketing-Mix verstanden. Wer heute modern, trendy und zukunftsorientiert auftreten möchte, präsentiert seinen Podcast. Für die Konsumentenseite hat es den charmanten Vorteil, dass dadurch jedes Interessensfeld abgedeckt wird.

DIGITAL FUTUREmag: Der Podcast ist eines von vielen Marketinginstrumenten, die Unternehmen einsetzen können, um ihre Botschaft im Markt zu positionieren. Was ist das Besondere an einem Podcast in der Unternehmenskommunikation?

Rafael: Hier kann ich genau vier entscheidende Punkte feststellen, über die Kommunikationsverantwortliche in Unternehmen genauer nachdenken und sich keinesfalls die Chance nehmen sollten, um etwaige EmpfängerInnen sinnvoll zu informieren. Das ist zum einen die Authentizität eines Unternehmens, um eine persönliche Beziehung zu den ZuhörerInnen aufzubauen. Mein zweiter Punkt beschreibt die Flexibilität hinsichtlich der Produktion. Ein Podcast kann auf verschiedene Arten produziert werden, von einfachen Audioaufnahmen bis hin zu aufwändig produzierten Episoden mit Musik, Soundeffekten und Gästen. Die eigenen Bedürfnisse und Ziele können so optimal bestimmt werden.

Da viele Menschen Podcasts in ihrer Freizeit hören, wie z.B. beim Joggen, kann ein Podcast des Unternehmens auch ein Mittel sein, um potenzielle KundInnen zu erreichen. Daher ist die Erreichbarkeit meine dritte Erkenntnis hinsichtlich eines Podcasts in der Unternehmenskommunikation. Der letzte Punkt ist die Expertise. Ein Podcast kann eine Plattform sein, auf der das Unternehmen sein Wissen und seine Expertise zu einem bestimmten Thema teilen kann. Indem das Unternehmen seine Stimme als Autorität in einem bestimmten Bereich etabliert, kann es das Vertrauen und die Loyalität seiner Zuhörerschaft gewinnen. Insgesamt bietet ein Podcast in der Unternehmenskommunikation eine weitere Möglichkeit, um mit (potenziellen) KundInnen in Kontakt zu treten, Vertrauen aufzubauen und Expertise zu demonstrieren. Auch Corporate Social Responsibility kann hier ein wichtiges Kriterium sein. Hierzu habe ich auch einen Fachartikel auf digital-hessen.de geschrieben und lade jede interessierte Person ein, den Online-Artikel „Was ist das Besondere an einem Podcast in der Unternehmenskommunikation?“ zu lesen. Link: https://digital-hessen.de/das-besondere-am-podcast-in-unternehmenskommunikation

DIGITAL FUTUREmag: Was sind Deine wichtigsten Tipps für Unternehmen, wenn sie an einen eigenen Podcast denken?

Rafael: Ich möchte an dieser Stelle jetzt keine Beratungsstunde abliefern, aber indem das Unternehmen bestimmte Tipps von mir als Digitalexperten berücksichtigt, kann es sicherstellen, dass sein Podcast erfolgreich wird und zur Verbesserung seiner Kommunikations- und Marketingziele beiträgt. Wichtige Impulse sollten sein: Zielgruppe definieren, Themen festlegen, Format wählen (damit meine ich, Newsletter einfach vorlesen, Interview-Format oder hybrides Format), Produktion planen, Vermarktung des Podcasts und Sicherstellung der Kontinuität. Die Frage lautet dann: Wie viel Input kann ich für den Kanal aufbringen, um eine Kontinuität sicherzustellen? Diese Tipps sollten dann noch in Einklang mit dem Aspekt des Wiedererkennungswertes gebracht werden. Ein durchgehend gleicher „Soundteppich“ und ein wiederkehrendes Intro gehören ebenfalls zu diesen Überlegungen dazu.

DIGITAL FUTUREmag: Was sind auf der anderen Seite die größten Fehler, die man machen kann, wenn man mit einem Podcast beginnen möchte?

Rafael: Damals habe ich gesagt, “einfach machen und drauf lossprechen“. Heute bin ich im Zuge der gesellschaftlichen Veränderung ein wenig vorsichtiger mit diesem Statement, denn der „digitale Zorn“ und das anschließende „Mobbing“ sind Gift für diese Interaktivität. Eigentlich sind die größten Fehler, meine Tipps aus der vorherigen Frage nicht zu beachten: Keine klare Zielgruppe. Zu breites Themenspektrum. Schlechte Audioqualität. Unregelmäßige Veröffentlichung. Mangelnde Promotion und Vermarktung durch einen Digital-Experten oder Podcast-Profi. Keine Interaktion mit den ZuhörerInnen. Diese Fehler können vermieden werden.

DIGITAL FUTUREmag: Wenn es heute für praktisch alles und jeden einen Podcast gibt, wie kann man es schaffen, dass die eigene Botschaft, der eigene Podcast heraussticht und von der Zielgruppe tatsächlich wahrgenommen wird?

Rafael: Das ist sehr schwer! Es müssen starke Bemühungen vorliegen, um den eigenen Podcast von der Masse abzuheben. Versucht es mit Spezialisierung durch besondere Expertise. Wählt einen einzigartigen Ansatz, um das Thema zu behandeln, wie beispielsweise auch Euer DIGITAL FUTUREpod, der sein Netzwerk stärkt und voll-digital mit KI-Stimmen ausgelegt ist. Achtet auf die hohe Produktionsqualität und investiert in vernünftige Audio-Ausrüstung. Auch finde ich Partnering wichtig, um in anderen Podcast-Sendungen zu erscheinen und im Gegenzug selbst als EmpfehlungsgeberIn aufzutreten. Es tut nicht weh, kostet kein Geld und hat extreme Wirkung. Tue Gutes und andere tun ebenfalls Gutes für den eigenen Podcast!

DIGITAL FUTUREmag: Wo steht Deiner Meinung nach der Podcast-Markt in 5 Jahren? Wird die Entwicklung mit künstlicher Intelligenz einen Einfluss auf diesen Markt haben?

Rafael: Das Radio wird auf DAB+ umgestellt und wird die Live-Umgebung darstellen. Der Podcast wird fester Bestandteil eines gesunden Marketings ab dem Mittelstand sein und damit die feste Rolle des On Demand Umfeldes positionieren. Die Audio-Mediathek von morgen wird mit dem Podcast einen festen Bestandteil ausmachen. Klar, diesen Satz hätte ich auch vor 10 Jahren bringen können, aber da hatten wir nicht diese Up- and Down-Wellen gehabt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Podcast kein Hype oder möglicher Trend ist, sondern fester Bestandteil eines auf-Abruf bestehenden Mediums darstellt.

DIGITAL FUTUREmag: Wir selbst haben ja mit dem DIGITAL FUTUREpod ein eigenes Podcast-Format mit KI-Stimmen auf die Beine gestellt. Wie siehst Du diese Entwicklung?

Rafael: Dieser Podcast hat einen aussagekräftigen Namen und Titel. Wir bewegen uns hier mit topaktuellen Themen im Bereich der Digitalisierung und der damit verbundenen Transformation im Mittelstand. Solange damit auch die Entwicklung von uns Menschen und Firmen im digitalen Bereich begleitet wird, wird es eine stetige Entwicklung hinsichtlich der Zuhörerzahlen und Interaktivitäten geben. Ich glaube, dass dies ein zusätzlicher Kanal für eine audio-affine Community sein wird, die sich zu den aktuellen Themen informieren möchte und es nicht immer schaffen wird, am DIGITAL FUTUREcongress teilzunehmen. Die Geschäftsleitung und das dahinter stehende ExpertInnenteam sowie die ganze DIGITAL FUTUREcommunity werden Teil einer erfolgreichen und positiven Entwicklung dieses auf KI basierten Stimmen-Podcasts sein. Davon bin ich überzeugt.

DIGITAL FUTUREmag: Besten Dank für dieses Interview und Deine Zeit.


dfmag13 kontakt digitalhessen

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