Power 2 Bytes oder wie die Energie für Rechenzentrum aus dem Windpark kommt

Power 2 Bytes oder wie die Energie für Rechenzentrum aus dem Windpark kommt

Im Interview mit Jan Moll

Die DTM-Group Arbeitet seit über 50 Jahren in der Planung & Installation von Sicherheits- und Elektroanlagen. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen immer weiter entwickelt und neuartige Kommunikationsverkabelung und Netzwerklösungen im Markt etabliert. 2015 gewann das Unternehmen den deutschen Rechenzentrumspreis und beschreitet mit der Idee Rechenzentren in einem Windpark zu betreiben wiederum neue Wege. Im Interview mit Jan Moll sprechen wir heute über dieses Konzept, und die Vorteile eine Windmühle mit einem Rechenzentrum zu verbinden.

DFC: Was war die Initialzündung zur Idee Power 2 Bytes und was bedeutet das Konzept?

Jan Moll: Die Grundidee ist über 200 Jahre alt stammt aus der Zeit der industriellen Revolution:
Wie die Mühlen für Getreide an Flüssen oder windreichen Orten waren, nutzen wir für Power 2 Bytes das drehende Windrad zur Produktion von Strom im Generator und nutzen an Ort und Stelle die Energie um Daten (Bytes) zu verarbeiten.

DFC: Woher kam die ursprüngliche Idee?

Jan Moll: Ideengeber waren die Windparkbetreiber, respektive Herr Johannes Lackmann und die Initiative der Uni Paderborn vertreten durch Dr. Gunnar Schomaker, die das Potential des Konzepts schon vor 2009 erkannten und auf der Suche nach ausführenden Firmen waren. Ihr Antrieb war es für Big Data Analysen wie sie die Uni Paderborn durchführt oder HPC Cluster, grünen regenerativen Strom zu verwenden, der nicht durch viele Transformationsverluste durch ganz Deutschland geschickt wurde. D.h. Das Prinzip umdrehen, RZ dort bauen wo Strom vorhanden ist.

DFC: Was sind die Vorteile, Windkraft und Rechenzentrum in einem Gewerk zu vereinen?

Jan Moll: Nachhaltig heißt unter anderem, vorhandene Ressourcen bestmöglich zu nutzen. D.h. das Gebäude der Windmühle zusätzlich als Raum für Serverschränke zu nutzen, die vorhandene Singelmode Datenverbindung, die Stromversorgung und den Transformator für das Rechenzentrum zu nutzen.

DFC: Könnte dieses Konzept auch dazu dienen in den Ballungszentren Rechenzentrum günstiger zu betreiben?

Jan Moll: Es wird immer schwerer genug Strom für Datacenter an Standorten wie Frankfurt zu bekommen, daher sollten Edge-Datacenter den Standortvorteil ausnutzen und Windparks als präferierten Standort nutzen. DataCenter benötigen 365 Tage im Jahr Strom. Warum nicht an Standorte gehen, bei denen Kosten wie Netzentgelte wegfallen und der Strom maximal 15 Euro Ct die kW/h kostet. Neben dem regenerativen nachhaltigen Gedanken, kann man die Kosten für den DataCenter Betrieb auch für kleine und Mittelständische Firmen senken, die normal keine Großabnehmer von Strom sind.

DFC: Im Zusammenhang dieser Technologie ist oft auch von Multi-Site Konzepten die Rede. Können Sie uns das kurz beschreiben?

Jan Moll: Da in den Windmühlen viele kleine und verteilte RZ-Einheiten sind, kann man die Redundanz von einem RZ (Verfügbarkeitsklasse 3) mit der verteilen auf mehrere Standort (Geo-Redundanz) noch erhöhen und mit einem Virtuellen Cluster die Windmühlen zu einem RZ zusammen schließen. Somit kommen wir auf eine Verfügbarkeitsklasse 3+ oder sogar 4, was maximale Sicherheit bedeutet.

DFC: Wie sieht die Zukunft/ Weiterentwicklung aus?

Jan Moll: In Zukunft geht das Konzept in die Höhe. D.h. wir planen bis zu 1 Megawatt an Serverleistung in einer Windmühle zu verbauen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn wir mehrere Ebenen (bis zu 3) in die Höhe bauen, das heißt über dem E-Modul auf der Grundplatte, wird eine Stahlkonstruktion im Turm für mehr Raum für den Rechenzentrumsbetrieb sorgen.
Bei dieser Leistungsdichte wird ebenfalls das Thema Kühlung des IT-Equipments eine Rolle spielen. Hier forschen wir an neuer Hardware, welche nicht durch Luft, sondern durch Flüssigkeit gekühlt werden kann. Dies sorgt für eine enorme Erhöhung der Packungs- und Leistungsdichte – genau richtig für die Applikation Power 2 Bytes!

DFC: Am 8. November sind Sie auf dem Digital FUTUREcongress in der Messe Essen mit dabei. Welche Kunden oder welche Zielgruppe sollte ihren Messestand in jedem Fall besuchen?

Jan Moll: Wir freuen uns ganz besonders, dass wir am 08.11.18 unsere Premiere auf den Digital Future Kongress feiern dürfen. Bei uns am Stand begrüßen wir herzlich Kunden, welche sich intensiv mit IT-Infrastruktur und Rechenzentrum beschäftigen. D.h. vom Planer angefangen, der innovative Lösungskonzepte und Produkte sucht, über Firmen, Behörden, Banken und Automotive, welche sich für Office-IT, WLan oder Rechenzentrumsprojekte interessieren oder in naher Zukunft Investitionen planen. Für all diese Zielgruppen bieten wir an dem Tag kostenfreie Beratung und ein offenes Ohr.

 

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